30. September 2018 • Stellungnahme zur Veröffentlichung der MHG-Studie am 25.09.2018

Die Veröffentlichung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz macht uns wie viele andere auch wütend, traurig und lässt uns fassungslos auf unsere katholische Kirche blicken.
Besonders im Hinblick auf die vielen offenbar gewordenen Missbrauchsfälle braucht es uns als Jugendverbände, um Kinder und Jugendliche dabei zu begleiten, zu starken Persönlichkeiten zu reifen. Und gleichzeitig fordern wir deutlich, die den Missbrauch begünstigenden Strukturen zu analysieren und aus unserer Kirche zu verbannen. Auch die weiteren relevanten Aspekte (Hierarchien, Frauen in der Kirche, Zölibat) müssen ausführlich untersucht und gegebenenfalls verändert werden. Eine Aufarbeitung kann nur mit der Perspektive der vielen Opfer erfolgen, um auch ihnen den angemessenen Respekt entgegen zu bringen.

Eine Kirche, wie sie sich am Dienstag bei der Vorstellung der Studie gezeigt hat, kann nicht unsere katholische Kirche sein. Wir arbeiten als katholischer Jugendverband daran, ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche zu sein, an dem sie Toleranz und Respekt erfahren. Deswegen hat der BdSJ mit seinen Diözesanverbänden in den letzten fünf Jahren 3500 Personen in der Prävention sexualisierter Gewalt geschult. Die Präventionsarbeit wird umfangreich geleistet, erfordert aber auch die langfristige Absicherung ebendieser.