14. April 2014 • Diözesanvertreter haben Lust auf Zukunft

Kaisersesch. Die Diözesanvertreterversammlung am 13. April in der Schützenhalle Kaisersesch wurde von über 70 Schützenbrüdern und -schwestern besucht. Es gab Informationen und Neuigkeiten zu „Lust auf Zukunft“ und zum Bundeskinderschutzgesetz. Bundesschießmeister Walter Finke referierte über Verantwortung von Schießstandbetreibern.

Die etwa 70 Schützenschwestern und -brüder aus allen Bezirksverbänden der Diözese hörten zu Beginn der Veranstaltung den geistlichen Impuls von BHDS-Präses Erich Jamann. Er mahnte die Katholiken als Mitglieder der größten Gemeinschaft der Welt, über 1,2 Milliarden Menschen gehören der Katholischen Kirche an, stolz auf das zu sein, was sie ausmacht und den Glauben mutig voranzutragen und zu leben. In der anstehenden Osterzeit sei es neben dem Osterhasen wichtig, Osteraugen zu haben: den Blick für Mitmenschen, die in Not sind, die Hilfe oder Fürsorge brauchen. Die Christen haben die Hoffnung und Gewissheit der Auferstehung, denn Jesus Christus hat den Tod überwunden.

Das erste große Thema von drei Themenblöcken auf der Tagesordnung stand im Zeichen der Zukunft. „Lust auf Zukunft“ heißt das gemeinsame Projekt von BHDS und BdSJ, das durch eine Befragung aller Bruder- und Jungschützenmeister im vergangenen Jahr für Aufmerksamkeit über die Schützen hinaus gesorgt hat. Diözesanbundesmeister Hubert Mohr erklärte den Grund für das langfristig angelegte Projekt. Die demografische Entwicklung mache Veränderungen notwendig. Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt sei außerdem im Sinne der Schützenfamilie, betonte Hubert.
Der Diözesanjungschützenmeister ließ mit einem Zeitstrahl die Stationen Revue passieren, ehe sein Stellvertreter Frank Senger den demografischen Wandel und seine Bedeutung für Vereine erklärte und einen Überblick über die Ergebnisse der Befragung gab.

Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Fragebogen-Auswertung und der Projektgruppe

Über bereits daraus erarbeiteten Ergebnisse stellten Uwe Walkenbach, Bezirksbundesmeister Linz-Neuwied, und BdSJ-Referentin Monika Backes vor. Beide unterstrichen, dass die Ergebnisse Anstoß sein sollen, selbst Ideen zu entwickeln und diese Ideen einander mitzuteilen. Denn keine Bruderschaft ist so wie die andere. Deshalb passt nicht jede Neuerung zu jedem Verein, manche müssen geändert, andere gar verworfen und neu erdacht werden.
Einigkeit bestand bei den Teilnehmern der Versammlung darin, dass nichts tun schädlich ist. Den gesellschaftlichen Änderungen kann ein Verein nur dann zukunftsweisend begegnen, wenn diese akzeptiert werden. Flexibilität ohne Beliebigkeit erfordert gerade im traditionellen Schützenwesen, das seinen Leitspruch „Für Glaube, Sitte und Heimat“ lebt, oft einen Spagat zwischen Tradtion und Neuem.

Bundesschießmeister Walter Finke erzählte über die Verantwortung von Schießstandbetreibern und stellte sich den Fragen der Versammlung. Er ging auf die Software „XWaffe“ sowie die neuen Waffenbezeichnungen ein und erläuterte Hürden bei der Beantragung von waffenrechtlichen Erlaubnissen. Für Brudermeister und Vereinsvorstände waren die versicherungsrechtlichen Aufklärungen sicherlich nicht unwichtig.

Führungszeugnisse und Präventionsarbeit

Alle Vereine, nicht nur die Schützen, geht das Bundeskinderschutzgesetz an. Monika Backes erläuterte die Gründe, warum Führungszeugnisse und Selbstverpflichtungserklärung so wichtig in der Jugendarbeit sind. Es geht primär um den Schutz der anvertrauten Kinder und Jugendliche vor sexualisierter, körperlicher oder seelischer Gewalt. Ein waches Auge und das Bewusstsein, dass junge Menschen besonders gefährdet sind, können Jungen und Mädchen schützen. Der zweite Aspekt ist der Selbstschutz. Nähe und Distanz, Grenzen kennen und Signale erkennen, die „Stopp“ bedeuten, helfen allen Männern und Frauen in der Jugendarbeit, nicht unbewusst und unfreiwillig zu Tätern und Täterinnen zu werden. Drittens helfen Schulungen, die im Rahmen der Selbstverpflichtungserklärung des Bistums Trier durch den BdSJ angeboten werden, Täterinnenstrategien zu erkennen, damit Personen, die dem Nachwuchs schaden, gar nicht erst ins Umfeld des Vereins gelangen. Das hilft nicht nur den Kindern, sondern auch dem Ansehen des Vereins.
Die Führungszeugnisse, dies hob Monika hervor, werden von keinem Schützen eingesehen. Sie werden an einen kirchlichen Notar geschickt, der die Führungszeugnisse auf Eintragungen bezüglich sexualisierter Gewalt -und auf nichts weiteres- in Augenschein nimmt und anschließend des Datenschutzes wegen vernichtet. Die Führungszeugnisse sind für in der Jugendarbeit Ehrenamtliche übrigens kostenfrei zu beantragen.

Präsentation zum Thema "Lust auf Zukunft"